Begegnung mit Bäumen – in der Baliere Frauenfeld
Vom 5. bis 28. März 2016 findet unter dem Namen „Des Thurgaus Bäume“ eine Ausstellung von Ralph Brühwiler in der Baliere Frauenfeld statt. Dabei zeigt der Autor und bildende Künstler ausgewählte Baumgruppen, die er jeweils in einer gegenständlich naturalistischen wie in einer expressiven Fassung mit Wachspastellen präsentiert. Vernissage ist am 4. März um 19 h.
Vor der Ausstellungseröffnung habe ich ein paar Fragen an ihn gestellt
Wie funktioniert für Sie der Spagat Texter/Journalist UND Maler/Zeichner? Das geht relativ gut. Ich habe nach intensiven Medienjahren 2012 entschieden, mir mehr Raum für Kreatives zu schaffen. Zwischen grossen Textaufträgen nehme ich mir nun bewusst Zeit zum Zeichnen und Malen. Ich habe früher in den Ferien oft gezeichnet. Und diese Ruhe, die ich dabei erfuhr, kommt nun wieder hoch, wenn ich mich in mein Atelierzimmer zurückziehe und am Zeichnen oder Malen bin.
Sie schultern ein Doppelpaket: „Freies Schaffen“ versus „Auftragsarbeit“. Ist das ein Kinderspiel? Es ist nicht leicht, dieses „Doppelpaket“ zu tragen, da die Auftragsarbeit als Autor nach wie vor den primären Lohnerwerb darstellt, auch wenn sich meine Bilder recht gut verkaufen. Aber ich könnte nicht von der Malerei allein leben, nicht nur aus finanziellen Gründen. Ich brauche auch die geistige Herausforderung, muss mich mit Kopfarbeiten beschäftigen. Wobei ich das Schreiben durchaus als einen ebenfalls sehr kreativen Prozess empfinde. Ich richte mir Freiräume fürs Zeichnen und Malen ein: das kann nachmittagsweise geschehen oder auch mal wochenweise.
Wie kam es zur Ausstellung in der Baliere Frauenfeld? Das aktuelle Baumprojekt hat seine Wurzeln in den zwei Jahren, in denen ich in Uttwil/TG wohnte. Ich wollte meinen „Heimatkanton“ näher kennenlernen und fuhr mehrfach kreuz und quer durch den Kanton. Dabei fiel mir dessen Baumvielfalt auf. Und so schälte sich das Projekt heraus, Bäume für eine 12er-Reihe zu suchen, zu finden und zu malen. Bewusst habe ich die Bilder zuerst in einer kleinen, relativ unbekannten Galerie in Uttwil gezeigt. Aber das Thema „Bäume“ ist es Wert, einem grösseren Publikum zugänglich zu sein. So suchte ich im Thurgau eine passende Lokalität. Ich bewarb mich bei der Frauenfelder Stadtgalerie und wurde von der Kuratorin Milena Oehy und der Dienststelle Kulturförderung der Stadt Frauenfeld berücksichtigt.
Gibt es schon neue Projekte? Zur Zeit bin ich voll mit den Vorbereitungen für die Ausstellung in der Baliere Frauenfeld beschäftigt. Zudem schliese ich dieses Jahr einen grösseren Textauftrag ab. Danach möchte ich mir wieder Raum und Zeit zum Malen haben. Im Vordergrund steht diesmal ein „Zürcher“ Projekt: Ich setze meine Konzeptreihe „Impression – Expression“ fort und schaffe Bilderpaare mit Sujets aus den 12 Zürcher Stadtkreisen. Dabei werden mir eigene, fotografierte Ansichten, die paarweise kohärent sein müssen, als Vorlage für meine Wachspastelle dienen.
Hier gehts zum Einladungsflyer und zur Website Baliere