Ein Theater geht ins Schloss

Das Diogenes Theater in Altstätten… das ist: ein traumhafter Garten, in dem immer wieder Open-Air-Aufführungen stattfinden. Ein Zuschauerraum im Inneren mit 120 Sitzen. Und ein ausgewogenes Programm mit Promis, Newcomern und Eigenproduktionen. Heidi und Michel Bawidamann lenken als Co-Präsidium mit acht weiteren Vorständen die Geschicke der 1978 gegründeten  Einrichtung. Demnächst gehen sie nun wohl unter die „Schlossherren“. Wie? Davon berichten sie hier.

Das Diogenes Theater ist seit fast vierzig Jahren eine feste Grösse in der kulturellen Landschaft des Rheintals. Doch wie ging’s los? 1978 begann alles mit der Gründung eines Theatervereins. Damals mischten fast ausschliesslich „Theaterverrückte“ mit, kulturinteressierte Laien. Diese machten primär Eigenproduktionen und legten auf Witz – nicht selten mit spitzer Zunge – Wert. Das brachte ihnen immer volle Sitze.

Und heute?  Heute ist Diogenes noch immer ein Verein. Mittlerweile mit rund 540 Mitgliedern und einem zehnköpfigen, ehrenamtlich tätigen Vorstand. Ausserdem gibt es einen zuverlässigen Stamm an tollen freiwilligen Helfern. Ohne die könnten wir den ganzen Betrieb nicht stemmen….

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Diogenes Theater Altstätten

Was hat sich sonst noch seit damals getan? Wer tritt heute hier auf? Gibt es noch immer Eigenproduktionen? Eigenproduktionen gehören fest in unser Konzept. Wir haben sie deswegen auch in unseren Statuten verankert und bringen mindestens einmal jährlich eine auf die Bühne. Darüber hinaus halten wir Ausschau nach talentierten professionellen Newcomern. Und wir arbeiten schon lange mit bekannten Künstlern wie Andreas Thiel, Dodo Hug oder Gerhard Polt zusammen. Zudem holen wir gute Regisseure zu uns, die hier Produktionen realisieren. Erst neulich hat Kristin Ludin bei uns eine Bühnenfassung von „Giulias Verschwinden“ inszeniert – basierend auf dem Drehbuch vom bekannten Martin Suter.

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Première von „Giulias Verschwinden“

Spannend! Aber nicht unbedingt „leichte“ Kost. Wer begeistert sich für das Programm, das Sie anbieten? Unser Publikum ist die Generation ab 35PLUS. Wir stellen fest, dass jüngere oft einfach aus beruflichen und familiären Gründen noch keine Musse fürs Theater haben. Trotzdem sind wir natürlich ein Theater für jede Altersklasse. Bei uns können Kinder Theaterkurse besuchen und das Erprobte danach aufführen. Und demnächst kommt noch etwas Neues hinzu: Diogenes-Eigenproduktionen des AST (Altstätter Senioren Theater). Das ist dann eine Plattform, die Pensionären die Gelegenheit zum Theaterspielen gibt.

Es tut sich also wirklich was im Diogenes-Theater. Oh ja, und es wird sich noch mehr tun (lachen). Denn wir wollen an einen neuen Standort.

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Open-Air-Event im Park

Aber wieso das? Ihr Raum fasst immerhin 120 Gäste. Und in dem traumhaften Garten draussen realisieren Sie regelmässig Freilicht-Anlässe! Wozu wechseln? Unsere Idee ist, das  Theater im Zentrum der Stadt und zwar im Schloss Prestegg neu zu etablieren. Es soll ein Kulturhaus entstehen, in dem Synergien leben und in dem ein reger Austausch stattfindet. Übrigens hätten wir da auch einen wunderbaren Schlossgarten vor der Türe….

Wie konkret ist diese Idee bereits? Es gibt schon noch einiges zu tun. Aber wir führen intensive und gute Gespräche mit den Beteiligten. Die Pläne wurden zum Beispiel mit dem Besitzer des Schlosses, der Museumsgesellschaft, bereits ausgearbeitet. Und wir sind mit den Institutionen, die uns finanziell und ideell unterstützen, in Kontakt. Wir sind auf einem guten Weg.

Herzlichen Dank an Heidi und Michel Bawidamann für dieses Gespräch und die Bereitstellung des Bildmaterials.

Und hier findet sich das Programm zur aktuellen Spielzeit. Hingehen!