Susann Albrecht, St.Gallen (SG)

Wer Susann Albrecht ist: Susann Albrecht (-Amsler) ist aufgewachsen in Herisau (AR) und lebt und arbeitet nach dem Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich heute in St. Gallen. 2008 erhielt die Künstlerin das Romstipendium des Kantons St.Gallen.

Ursprünglich ist Susann Albrecht Malerin und Zeichnerin. Seit langem spielt sie auch mit den Mitteln der Fotografie, inszeniert Licht und Schatten als Gefüge im Raum und erschafft nicht zuletzt grossformatige Collagen. Alle Arbeiten sind fortan Versuche über Wahrnehmung von Raum und Zeit bildnerisch nachzudenken.

Raum und Zeit, jene Dimensionen, in welchen Menschen sich bewegen, die aber auch als Orte von Wissen, Erinnerungen und Erfahrungen wahrgenommen werden, faszinieren mich.

 (Susann Albrecht)

Ausstellungen (Auswahl): Belle-Vue Kunstgrenze, Kreuzlingen 1984 + Art Forum, St.Gallen 1984 / Einzelausstellung + Ateliergalerie Alfons Keller, St.Gallen 1995 / Einzelausstellung + Aroma di Roma, Jubiläumsausstellung 10 Jahre Kulturwohnung des Kantons St.Gallen Regierungsgebäude St.Gallen 2009 + Galerie vor der Klostermauer, St.Gallen 2012 / Einzelausstellung + Swiss Photo Award, ewz.selection, Die Besten 2012 Fine Art, Shortlist/Nomination, Zürich 2013 + Photobastei, Haus der Fotografie, Zürich 2014 +Imago Mundi, Luciano Benetton Stiftung, Fondazione Giorgio Cini, Isola San Giorgio Maggiore, Venedig 2015 +Kunstgrill, Zürich 2015 / Einzelausstellung + Lattich, Güterbahnhof SBB-Halle,  St.Gallen 2016 / Einzelausstellung

 

 

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Susann Albrecht – „Bookshop“ aus I_n_s_i_d_e_ _– _O_u_t_s_i_d_e

 

 I_n_s_i_d_e_ _– _O_u_t_s_i_d_e von Susann Albrecht

I_n_s_i_d_e_ _– _O_u_t_s_i_d_e gehört in diese Raum-Zeit-Thematik. Es ist eine fünfteilige Schwarz-Weiss-Fotoarbeit, die 2012 beim Swiss Photo Award in der Sparte Fine Art nominiert und 2013 in Zürich anlässlich der ewz.selection ausgestellt wurde.

Susann Albrecht über ‚Bookshop’

 „Meine Fotoarbeit in Schwarz Weiss aus der Reihe ‚der fragmentierte Raum’ zeigt eine Person, eine junge Frau, in einem Raum voller Bücher. Auf Tischen, Auslagen und in Wandregalen stapeln sich dicht gedrängt Buchbände, Schriften und Magazine. Es ist ein Buchladen, ein ‚lieu clos’: eine besondere Welt, gefüllt mit zahlreichen Geschichten und dokumentiertem Wissen zwischen unzähligen Buchdeckeln.

Die junge Frau stützt sich leicht gebeugt auf einen Korpus und scheint in eine Lektüre vertieft zu sein. Das Licht fällt durch den Eingangsbereich mit grossem Türfenster auf die eine Hälfte ihres Gesichtes und ihre Haare, auch auf Schulterpartie und Oberarm. Ruhe und Kontemplation erfüllt diese Szene. Die Szenerie erinnert an Vermeers Briefleserinnen. Dort allerdings vertieft sich eine junge Frau in die Lektüre einer wahrscheinlich amourösen Briefbotschaft vor einem geöffnetem Fenster. Das Licht flutet ebenso auf ihre Gestalt und in den Innenraum. Sowohl die Frauengestalten bei Vermeer wie auch in meiner Arbeit umgibt etwas Geheimnisvolles.

Auf dem Ladentisch im Vordergrund befindet sich eine Registrierkasse.Dahinter leuchtet der Bildschirm eines Computers und korrespondiert mit dem Hell des Fensters. In einem Behältnis direkt davor sind Schreibgeräte aufgestellt. Sind es vielleicht Pinsel, bereit in die Hand genommen zu werden und nicht den Computer zu benutzen?
Analoge und digitale Welten – in Schriftgut und Handhabungen -, begegnen sich in diesem Raum, dem Buchladen.“