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Leo Braun, St.Gallen (SG)

Wer Leo Braun ist: Geb. 1942 in Flawil. Literargymnasium, Matura, Studium mit Auslandsemester in Paris, Sekundarlehrer und anschliessend hauptamtlicher Dozent für Französisch und Fremdsprachdidaktik an der PHSG. Parallel dazu künstlerisch tätig, viele Jahre nur zeichnend, dann auch malend. Akt- und Portraitzeichnen in St. Gallen,  Zürich und Paris. Als Doppelbürger (CH/F) regelmässige Reisen und Aufenthalte in Frankreich. Ausstellungen im In- und Ausland. Mehr dazu unter Leo Braun

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Zu seinem Werk: “Leo Brauns Bilder sind ein Plädoyer für Bedächtigkeit…….Die Bilder forschen ihre Figuren nicht aus, sie belassen sie in ihrer Abgewandtheit, ihrer Versunkenheit, in ihrer Welt. Die Bilder wahren ihren Figuren gegenüber jederzeit den Respekt, der diesen zusteht….” (Andreas Härter)

“Sein Interesse liegt nicht auf der surrealen oder schockierenden Wiedergabe von Menschen und Dingen. …Zwar stellt man fest, dass die Werke der impressionistischen Thematik nahestehen; in ihren Aussagen zielen sie jedoch in eine völlig neue Richtung. Die fröhliche  Unverbindlichkeit….ist einer neuen Tiefe gewichen. Die Menschen…. sind … vor allem in sich gekehrte Individuen, die für einen kleinen Augenblick in ihre eigene,  abgeschiedene Gedankenwelt versunken sind.” (Dorothee Haarer M.A.)

 

pop-art vom bodensee in schwellbrunn (AR)

„Code 501565“- so lautet der Titel der Ausstellung, die momentan vom Goldacher Künstler Jonny Müller in Schwellbrunn gezeigt wird. Müller präsentiert dabei neue und bereits bekannte Arbeiten, die für mich sowas wie Pop-Art vom Bodensee sind. Und das in spezieller Location, nämlich dem KUK (Haus für Kultur). Hier kann man neben interessanten Künstlern auch feine Küche geniessen.

Bis 24. Oktober 2015 kann man die Arbeiten Müllers noch in Schwellbrunn bestaunen. Zum einen handelt es sich um grossformatige Malereien in knalligen Tönen.

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Daneben sind auch Skulpturen zu sehen.

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Mir persönlich gefallen die Malereien am meisten. Müller spielt, wie man es von ihm kennt, mit Alltagsmotiven. Hier eine monströse Walnuss. Da Frauengesichter, die in Umrissen von Schmeissfliegen stecken. Zunächst ist man als Betrachter etwas verduzt. Doch wenn man sich auf die Arbeiten einlässt, kann man – neben der ästhetischen Wirkung – auch noch ganz spannende inhaltliche Aspekte entdecken. Mir geht’s so zum Beispiel mit der erwähnten „Frauengesicht“-Fliege. Zunächst habe ich da nämlich nur ein Frauengesicht erkannt (Bin mir nicht sicher, aber ist das die junge Liz Taylor?— die hat ja auch Pop-Art-Meister Andy Warhol schon „verarbeitet“). Und erst beim längeren Hinschauen sah ich dann die grünen Fliegenbeinchen und habe begonnen mich an der grau-schwarzen Gesichtsfarbe der Dame zu stören.

Mir ging da durch den Kopf: Da ist eine Frau, schön, jung (falls Liz Taylor: auch noch unglaublich als Schönheitsikone gefeiert). Und nun ist sie schon längst Geschichte, die Schönheit passé und Fliegenfrass. Irgendwie ziemlich irritierend… und eigentlich ein Hinweis auf die menschliche Vergänglichkeit, ein Memento mori.

Na ja, wenn man sich dann genug Gedanken über die Bilder und Plastiken gemacht hat, hat man vielleicht Hunger. Und da kann ich nur als Tipp geben: Das KUK bietet sich an, um auch dem leiblichen Wohl zu frönen, und zwar im dazugehörenden Restaurant. Dieses ist absolut liebevoll eingerichtet, die Aussensitzplätze sind genial und die Menü-Karte verspricht eine Menge Leckeres.

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KUK – Haus für Kultur

Mein Eindruck: Die Kultur-Tour ins Appenzellerland eignet sich prima für einen Sonntagstripp plus Spaziergang und „Käffelen“. Zum Beispiel besonders, wenn man mit Kids unterwegs ist. Denn die Ausstellungen im KUK sind überschaubar, da sich alles auf wenige Haupträume begrenzt. Was mir auch gut gefällt: Neben der jeweils aktuellen Ausstellung hat man die Chance, Arbeiten anderer Künstler kennen zu lernen. Denn die Hausherrin des KUK, Elisabeth Beeli, zeigt überdies Werke von Künstlern, die bereits ausgestellt haben. Wer also wenig Lust verspürt stundenlang durch Museen zu wandeln, sondern einfach mal kurz einen Einblick in regionales Kunstschaffen erhaschen will, sollte das KUK nicht verpassen.