À la Hollywood: Vom Schweinemäster zum Kino-Mann
Dies ist die Geschichte des Schweinemästers, der Kinobetreiber wurde und die des Event-Managers, der heute Kulturförderer ist. Es ist die Geschichte eines Kinos, das beinah zur Lagerhalle geworden wäre… und das nun als Top-Adresse für Theater, Film, Konzert und Begegnung gilt. Es ist die Geschichte vom Vater-Sohn-Gespann Aldo und Pascal Zäch und ihrem KinoTheater Madlen in Heerbrugg.
Doch eigentlich, will man ehrlich sein, ist es nicht nur eine Geschichte, sondern es sind zwei. Die erste Geschichte beginnt im Jahr 1949, wo das Madlen seine Pforten als Ton-Film-Theater öffnet. Und sie endet rund 50 Jahre später, als man dem in die Tage gekommenen Haus keine Chancen mehr gibt. Die zweite Geschichte beginnt 2002. Aldo Zäch will das mittlerweile als Lagerhalle ausgeschrieben Gebäude erwerben. Doch bei der Besichtigung keimt wie aus dem Nichts eine Idee in ihm auf. Drei Tage später ist sie reif zum Ernten: Zäch entscheidet, sein Unternehmen zu verkaufen und übernimmt das Madlen als Kinobetreiber. So nehmen die Dinge ihren Lauf.
Heute ist auch Sohn Pascal Zäch als Geschäftsführer mit im Boot. Bei einem Espresso habe ich mit dem studierten Ex-Event-Manager ein wenig geplaudert…
Wieso tauscht man einen temporeichen Manager-Job gegen eine Tätigkeit für das Madlen ein?
Hier kann ich meiner Kreativität freien Lauf lassen und ausprobieren, was alles machbar ist im Rheintaler Kulturbereich. Darauf habe ich Lust.
Was heisst das konkret?
Das Kino hat unsere Familie vor rund 14 Jahren übernommen. Damals sagte man: „Kino hat sich totgelaufen“. Mein Vater – und zunehmend auch ich – haben dann den Versuch gestartet, eine Art „Wiederbelebung“ anzustossen: Mit einem Mix aus Kino, Theater, aber auch Konzerten und Vorträgen sowie Gastronomie. Und weil wir für wirklich jeden etwas anbieten wollen, ist es eine ständige Gratwanderung, ein gutes Programm zusammen zu stellen. Wir versuchen, anspruchsvollen Konzerten mit bekannten Musikern und Art-House-Filmen ebenso eine Plattform zu bieten wie der Disney-Neuverfilmung vom „Dschungelbuch“. Das macht das Arbeiten hier extrem abwechslungsreich und anregend.
In die Zukunft investieren
Geht dieses Konzept auf?
Auf jeden Fall. Wir sehen, dass die Menschen das Madlen geniessen und auch als Ort der Begegnung nutzen. Das möchten wir in Zukunft noch weiter intensivieren.
Auf welche Weise?
Aktuell bauen wir an. Im August 2016 werden wir unseren Neubau eröffnen. In diesem werden wir dann ein erweitertes Angebot leisten. Das betrifft besonders den Bereich Gastro. Momentan steht zum Beispiel die Idee im Raum, dort eine „Integrations-Küche“ zu etablieren. Gemeint ist damit, monatlich wechselnde Speisen anzubieten und rundum das Madlen-Kultur-Programm zu platzieren. Das könnte dann so aussehen: Spanische Küche – und kulturell gibt’s zur Auswahl Flamenco-Vorführungen, Filme von Almodovar und ein Vortrag über Katalonien…Mal so ins Blaue gedacht.
Nach einem reinen KinoTheater klingt das wirklich nicht mehr. Was für eine Zukunftsvision habt ihr?
Wir möchten den Besuchern des Madlen auch weiter einen Rückzugsraum für die Seele bieten. Eine Location, wo man sich trifft, miteinander redet, ein vielseitiges kulturelles Angebot geniessen kann und Kontakte pflegt. Aber wir möchten auch verstärkt Kulturen zusammenbringen und unter einem Dach vereinen. Wir sind auf einem guten Weg. Auch dank der Rheintaler Bevölkerung, die uns stets unterstützt.
Mein Danke an Pascal Zäch für super Espresso und spannende Infos!
Und mehr Input rund um das KinoTheater Madlen findet sich in diesem Zeitungsbericht. Oder man geht am besten selber hin zu einer der zahlreichen Veranstaltungen!
Die nächsten Events
Mi, 11.05.16 20:00 Uhr Chäller – Comedy „Geile Scheiss“
Mi, 25.05.16 20:00 Uhr Rob Spence – Comedy „echt stark“
So, 29.05.16 11:00 Uhr Messer & Gabel – Best of Show