Buchtipp: Jane Gardam – „Eine treue Frau“

Das Buch „Eine treue Frau“ der Autorin Jane Gardam spielt zur Zeit des British Empire in der Kronkolonie Hongkong. Zum ersten Mal nach dem Krieg reist Betty, eine junge Schottin, wieder nach Hongkong, wo sie ihre Kindheit verbracht, ihre Freunde gefunden und die Sprache gelernt hat. Sie erhält von dem jungen Edward Feathers, einem sehr erfolgreichen Anwalt des britischen Empire, einen Heiratsantrag, der wegen seiner Korrektheit und Nüchternheit erahnen lässt, dass die Ehe nicht auf Leidenschaft, jedoch auf Beständigkeit aufgebaut sein wird.
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Betty verspricht Edward, ihn nie zu verlassen, obwohl sie wenige Stunden nach diesem Versprechen ihrer grossen Liebe Terry Veneering, dem Erzrivalen ihres Verlobten, begegnet und eine leidenschaftliche Nacht mit ihm verbringt. Betty und Edward leben eine einvernehmliche Ehe, in der Edward sich in seiner Arbeit vergräbt, während Betty sich in Wohltätigkeit übt, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hat und nach einer Operation keine Kinder mehr bekommen kann.
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Ein ruhiger Lebensabend in England, in dem sich Edward der Vogelbeobachtung und Betty der Gartenarbeit widmet, endet mit dem plötzlichen Tod Bettys beim Tulpenzwiebelsetzen.
Einige Jahre nach Bettys Tod zieht ins Nachbarhaus Terry Veneering ein, kein Zufall, da sich in dieser Gegend viele pensionierte Anwälte niedergelassen haben. Ein Missgeschick Edwards bringt die beiden Erzrivalen zusammen und man erfährt, dass Edward gar nicht so „unwissend“ war, wie man vermutet hat.
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„Eine treue Frau“ ist ein witziges, humorvolles Buch, dem es aber keineswegs an Tiefgang mangelt. Ein Lesevergnügen, very british.
Vorgestellt von Ines Welte, Bücher-Insel, St. Gallen