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Bernard Tagwerker: „Bald zeichne ich mit Laser…“

Kürzlich hat der Künstler Bernard Tagwerker den Grafikpreis 2016 der Peter-Kneubühler-Stiftung erhalten. Vor zwei Jahre bekam er schon den Kulturpreis der Stadt St. Gallen. Und die Liste der Auszeichnungen liesse sich fortsetzen. Denn Tagwerker gehört zu den Grossen in Sachen bildender Kunst, weit über die Grenzen der Ostschweiz hinaus. Logisch war ich gespannt, als ich den früheren Präsidenten der visarte.schweiz in seinem Atelier besuchen und über sein Künstlerleben ausquetschen durfte…..

Künstler werden wollte er schon 1955, erzählt Bernard Tagwerker. Damals war er 13 Jahre alt und lebte mit seinen Eltern, die sich so sehr einen „gescheiten Beruf“ für ihren Sohn gewünscht hätten, im appenzellischen Heiden. Trotzdem unterstützen sie ihren Bub bei seinem Wunsch… und so nahm das Künstlerdasein von Bernard seinen Lauf. Eigentlich war geplant, dass er mir Punkt für Punkt davon erzählt. Aber dann wurde die Unterhaltung so wunderbar bunt, dass es hier nun eine Auswahl von Gesprächssplittern gibt. Zu folgenden Themen…

 … Ausbildung

„Ein Heidener Grafiker – Ruedi  Peter – hat meinen Vater angeregt, ich solle doch die Kunstgewerbeschule absolvieren. Ich ging also zur Aufnahmeprüfung  – und wurde nicht angenommen. Das war ein Schock. Nach zirka einer Woche habe ich mir gesagt, die verstehen einfach nicht,  was ich will. Selbstbewusst und überheblich war ich da. Danach bin ich in St.Gallen zur Textil- und Modeschule. Aber da waren die Aufnahmeprüfungen auch schon durch. Man vertröstete mich auf die Prüfungen im nächsten Jahr. Wieder ein Schock. Da haben die wohl gemerkt, wie enttäuscht ich war und liessen mich aufgrund meiner Mappe ohne Prüfung zu. So kam ich zu einer „anständigen Ausbildung“ – aber ich habe keinen Tag meines Lebens in diesem Beruf  gearbeitet.“

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Bernard Tagwerker in seinem Atelier (Bild: Stefan Rohner)

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„Nach der Ausbildung zum Textilentwerfer bin ich nach München gegangen, mit der Idee, vielleicht dort die Kunstakademie zu besuchen. Da ist mal halt als Schweizer Künstler hin. Denn bei uns gab es ja keine Hochschulen oder Akademien Anfang der 60er. Aber aus München bin ich nach drei Monaten wieder weg. Das war mir viel zu traditionell. Man sollte dort nur „üben“. Kreativ sein, zeitgenössische Entwicklungen verarbeiten… das war nicht gefragt. Ein französischer Student, den ich in München kennen lernte, lud mich dann nach Paris ein. Und so kam ich in die französische Hauptstadt. Ich habe bei meinem Bekannten auf dem Boden geschlafen, weil sein Zimmer so eng war und ich kein Geld hatte, um irgendwo Miete bezahlen zu können. Das war schon eine Erfahrung…

In Paris bin ich dann auf die Académie de la Grande Chaumière, eine Kunstakademie am Montparnasse, die es auch heute noch gibt. Speziell war und ist, dass das eine offene Kunstschule ist, ohne mehrjährige Aufbaukurse. Man konnte sich für Wochen, Tage oder auch nur stundenweise einschreiben, um dann mit oder ohne Korrekturen einer Lehrkraft zu skizzieren. Nach eineinhalb Jahren hatte ich kein Geld mehr und ging fürs erste zurück in die Schweiz.“

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(c) Bernard Tagwerker

… Geldverdienen

„Zurück aus Paris, verdiente ich mir in der Schweiz mein Geld als Tankstellenwart. Bei meinem zweiten Parisaufenthalt (1964-67) bekam ich durch eine glückliche Fügung einen Halbtags-Job in der Druckerei des Verlegerpaars Maeght. Dort wurde auch die Künstler-Edition Derrière le miroir (DLM) realisiert. Ich durfte daran mitwirken und lernte so viele sehr bekannte Künstler, wie etwa Miro, Calder, Riopelle und auch Giacometti kennen. Sie liessen ihre Lithografien dort drucken. Ausserdem kam ich so halbwegs über die Runden. Erst im Alter von 55 Jahren konnte ich von meiner Kunst soweit leben, dass ich ohne Nebenjobs auskam.“

… Ausland, Teil ll

„1967 ging ich wieder nach St.Gallen zurück, schon mit dem Wunsch im Kopf, irgendwann auch mal in New York zu leben und zu arbeiten. Diesen Wunsch erfüllte ich mir 1976. Ich bin rüber, mit nichts als einem Touristenvisum in der Tasche und hatte ausser Flug und Hotel nichts weiter gebucht.  Glücklicherweise hatte ich aber Kontakt zum Schweizer Künstler Pierre Haubensak, der zu dieser Zeit auch in NY lebte. Er bot mir an, sein Atelier zu nutzen…. und so ergab irgendwie eines das andere. Ich blieb schliesslich bis 1986 in NYC und war in dieser Zeit nur ein einziges Mal in der Schweiz. Es waren spannende Jahre. Ich habe gesehen, wie schnell und radikal sich diese Stadt verändert. SoHo hat sich aus dem Nichts zum angesagten Künstlerviertel entwickelt, in dem sich dann unter anderem die „Stars“ aus der Kunst- und Experimentalfilm-Szene trafen. … wenn auch nur bis zirka 1980. Dann verlagerte sich die Szene. Als ich 1986 tatsächlich und dauerhaft in die Schweiz zurückkehrte, war das schon sehr eigenartig.“

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(c) Bernard Tagwerker

… Gestalterisches

„In meiner Kunst spielt der Zufall eine grosse gestalterische Rolle. Mit ihm arbeite ich, um die Gefahr von Wiederholungen oder Routine einzudämmen. Wenn ich das Gefühl habe, ich weiss, was heraus kommt, dann gehe ich weiter zu etwas anderem. Aktuell arbeite ich daran, Zeichnungen mit dem Laser zu realisieren. Das ist eine sehr elegante Art des Zeichnens, da es berührungslos geschieht. Ich bin gespannt, wie sich dieses Projekt entwickelt.“

Ein herzliches Dankeschön an Bernard Tagwerker, dass er sich die Zeit für dieses Gespräch mit mir genommen hat!!!

Und wer mehr über ihn wissen will, wird hier fündig:

Beitrag SRF , Lexikon SIKART oder in diesem Magazin-Beitrag

 

BILDER 
Werkabbildungen: Bernard Tagwerker
Bild Bernard Tagwerker: Stefan Rohner – hier seine Website

Benno Meier, Gossau (SG)

Wer Benno Meier ist: 1972 geboren in Zuckenriet (SG). 1992 Lehrabschluss als Elektroniker. Abschluss Berufsmittelschule. 1994 Reisen in USA und Südamerika. 1999 Beginn autodidaktisches Malen. Ab 2003 eigenes Atelier. Absolvierte diverse Kurse zur Malerei, u.a. an der Schule für Gestaltung bei Karl Fürer, Claudia Züllig und Helmut Sennhauser.

Ausstellungen (Auswahl): 2009: Galerie vor der Klostermauer, St.Gallen/ 2013: Kultur im Bahnhof, St.Gallen / 2015: Galerie im Rank, Sirnach (TG)/ 2016: Galerie Sonja Bänziger. Mehr Infos findet man zudem auf seiner Website

Lukmanier

Benno Meier: „Lukmanier“ (2015), Acryl auf Leinwand, 100 cm x 80 cm

Das berichtet Benno Meier zu seinem Werk:

„Das Bild heisst Lukmanier. Ich habe es am Fusse des Lukmanierpasses im Bündner Oberland gemalt . Dort habe ich mich für eine Woche aufgehalten. In Trun habe ich jeweils übernachtet, um von dort aus an verschiedenen Orten zu malen. Lukmanier ist aus dem Lateinischen abgeleitet und heisst so viel wie „Grosser Wald“. In der Sonja Bänziger Galerie in St.Gallen habe ich im Februar 2016 die aktuellste Arbeit zum Thema Wald ausgestellt. Andere Wälder habe ich an anderen Entstehungsorten gemalt – so etwa in der Umgebung von Gossau, wo auch meine Atelier und Wohnhaus ist. Lukmanier ist übrigens der Wald, der am weitesten entfernt von meinem Atelier liegt.

Das Bild hat seinen Namen bekommen, bevor ich herausgefunden hatte, dass Lukmanier  „Grosser Wald“ bedeutet. Ein Zufall?“

 

Margrit Edelmann Oertli, St. Gallen (SG)

Wer Margrit Edelmann Oertli ist: Geboren 1946 in St.Gallen und auch dort aufgewachsen. Im Alter von 19 Jahren Umzug nach Paris zum Arbeiten und für die künstlerische Ausbildung. Rückkehr in die Schweiz und 1960 Heirat mit Josef Edelmann.  Kurse an der Kunstgewerbeschule. Gelernte Textildruckentwerferin. Nach 12-jährigem „Zwischenstopp“ in Gommiswald Rückkehr nach St.Gallen in den 80-er Jahren. Ab 1987 Malerin und Plastikerin im Hauptberuf.  1989 Begegnung und spätere Heirat mit dem Maler und Bildhauer Max Oertli.

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Das sagt Margrit Edelmann Oertli zu:

Malerei und Plastik: „ Mich reizt beides. Doch die Plastik fällt mir leichter. Da liegt wohl meine grössere Begabung. Das Körperhafte liegt mir in den Fingern. Ich liebe als Materialien Bronze und Zement. Doch Bronze ist so teuer. Zement ist günstiger und ebenso wetterbeständig. Ausserdem fasziniert mich am Zement, wie dieses bewegliche Material aushärtet und zu Stein wird. Im Plastischen bin ich übrigens immer figürlich. Da reizt mich der Mensch als Motiv. Meine Malerei hingegen ist immer abstrakt.“

Motive und Körperlandschaften: „Ich erschaffe ruhige, in sich ruhende Gestalten. Die Botschaft an den Betrachter ist: Hier bin ich, hier steh ich. Mein Anliegen ist, dass die Figuren beruhigen. Ein Motiv, auf das ich mich gerne einlasse, sind „Köpfe“. Viele sagen, diese hätten was Orientalisches. Aber das ist nicht geplant. Das entsteht einfach so. Da geht es mir ums rein Formale. Die Form, die ästhetische Verteilung von Proportionen ist ohnehin wichtig in meinem Tun. Als ich anfing, haben mich Frauenrechtlerinnen wegen der Ausformung meiner weiblichen Skulpturen  kritisiert: `Grosser Arsch, kleiner Kopf‘ , haben sie gesagt. Aber ich mache das nur, weil ich grosse Köpfe nicht ertrage…

Was mich im Moment besonders umtreibt, ist auch die Darstellung alter Menschen. Sie sind für mich gelebte Körperlandschaften. Ich finde es schön, das Gelebte zu sehen. Alter und Zerfall ist da nichts Negatives. Eigentlich ist „Alter“ lediglich eine Zeitbeschreibung.  Ich bin auf der Suche nach der Zeitlosigkeit.“

Standpunkt: „Ich mache keine Auftragsarbeiten. Wer etwas von mir kaufen will,  muss nehmen, was aus mir rauskommt. Im Moment bin ich an einem Punkt, wo ich denke: „Was ich sagen wollte, habe ich gesagt.“ Ich habe Angst vor Wiederholungen… daher mache ich nun Pause und lasse das Weitere offene.“

Mehr zur Künstlerin findet sich in diesem Artikel

Kontakt: margrit-oertli@bluewin.ch

 

Wanted: Performance-Künstler!

*5ünfstern offene künstlerateliers findet alle drei Jahre in Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen und Thurgau statt. Im Frühjahr 2017 geht das Event nun zum vierten Mal über die Bühne – und diesmal werden fünf Performances in Zügen, die in der Ostschweiz verkehren, den Anlass begleiten. Bis 31.Oktober können sich Künstler, die diese Performances realisieren wollen, noch bewerben. Die Details dazu gibts hier!

Die Ausschreibung richtet sich an Kunstschaffende, die in Ausbildung sind oder deren Abschluss nicht weiter als fünf Jahre zurück liegt. Ihre Performance-Idee für eine Bahnstrecke oder für das Kunst(Zeug) Haus (Rapperswil-Jona) können sie bis zum 31. Oktober 2016 (Einsendeschluss) an diese Adresse senden:

performance@fuenfstern.com

Bewerbungen erfolgen bitte ausschliesslich elektronisch, als PDF, ggf. mit Links (Vimeo, Youtube) zu Dokumentationen erfolgen. Die Korrespondenzsprache ist deutsch.

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Eine Jury wählt aus den eingereichten Bewerbungen sechs Kunstschaffende oder Künstlergruppen aus. Jede Künstlergruppe erhält eine Entschädigung von insgesamt CHF 2‘000.-, allein performende Kunstschaffende CHF 1‘500.-. In diesem Betrag sind sämtliche Spesen, Fahrtkosten, Aufbau, Technik, Material, Installation, Demontage etc. enthalten.

Als Bewerbungsunterlagen sind einzureichen:

• Ausgefülltes Teilnahmeformular (siehe unten)
• Konzeptskizze der Performance
• Informative Dokumentation der bisherigen künstlerischen Tätigkeit inkl. Kurzbiografie
• Evtl. Videobeispiele

Hier geht’s zu den ausführlichen Informationen mit allen Terminen und dem Anmeldungsformular:

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Also. Idee austüfteln und Bewerbung abschicken!

Wassili Widmer, Zürich & Gais (AR)

Wer Wassili Widmer ist: 1992 geboren in Heiden. 2013 Diplom und Matura, Berufsfachschule Wirtschaft, Trogen. Seit 2014 Zürcher Hochschule der Künste, Bachelor Vertiefung Photographie. Seit 2014 Teilzeit bei SRG SSR Zürich. 2016 Auslandsemester Chicago, School of Art Institute.

Ausstellungen 2016 Manifesta, Cabaret der Künstler, Zunfthaus Voltaire, Zürich. 2016 Schaustelle vol. 4 – Klaus trophobia, Dynamo, Zürich. 2016 Swallow paradise, kuratiert von Rico Scagliola, Michael Meier, Miriam Wiesel, Urs Stahel, Dienstgebäude Zürich. 2016 Empire State of Mind, kuratiert von Sofia Bempeza und Maria Loboda    Krematorium Sihlfeld, hotel 25 hours, Zürich. 2015 Chamber of fine Arts, Kunst im Bauhof Winterthur. 2014 Reclaim the Walls, kuratiert von Naum Hirsl und Wassili Widmer, Zhdk , Zürich.2013 Struggle in Paradise, Zürcher Hochschule der Künste.

Publikationen 2016 Empire State of Mind, zhdk (Herausgeber Miriam Wiesel und Jörg Scheller) 2015 „Abarbeiten im Toni“, initiiert von Ulrich Görlich.

 

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Wassili Widmer über sein Schaffen:

„Mitte 2016 hats mich nach London verschlagen. Was mir auffiel – im Vergleich zu der schönen Schweiz war die Anzahl Obdachlosen doch beträchtlich höher. Das Thema liess mich nicht los, auf irgendeine Weise musste ich es verarbeiten. Zurück in der Schweiz setzte ich mich also an unseren Küchentisch und googelte den Suchbegriff „Penner“, zeichnete 6 mich ansprechende Exemplare vom Laptop ab.*

Sollen diese Zeichnungen nun einen Social-Media-Hype generieren, tausende Herzen berühren und die Welt verbessern? Natürlich. Passiert genau so, versprochen.

Nein, nein, vielmehr geht es mir darum, zu zeigen, was man „darf“ oder eben halt nicht. Dogmen finden in meiner Definition des Begriffs Kunst keinen Platz. Tatsächlich bin ich bislang schon auf zahlreiche festgefahrene Denkweisen, wie Dinge sein sollten, gestossen.

Kunst, für mich ein sehr intellektuell geprägtes Medium, die Reflexion von sich selbst und seiner Umwelt ist omnipräsent. Dies würde ich beides dem Begriff des Zwischendenkens zuordnen. Dieses Zwischendenken versuche ich durch das Bilden von Kontrasten zwischen dem gedanklichen Ist-Zustand und dem von mir erzeugtem Nicht-Sein-Soll-Zustand zu erwecken.“

 

*Lediglich eines davon wird hier gezeigt – Anm.  Puck

 

Weitere Informationen zu Wassili Widmer auch hier:

http://www.andreasjaggi.com/6624246/empire-state-of-mind

http://m11.manifesta.org/de/artist/wassili-dario-widmer

 

 

Margot Schneider, St.Gallen (SG)

Über Margot Schneider: geboren 1951, lebt und arbeitet sie in St. Gallen. Die Künstlerin besuchte die Hochschule für Gestaltung in Zürich und Meisterkurse im Ausland. Seit 2013 ist sie Mitglied der visarte ost – überdies ist sie Mitglied der Gilde Schweizer Bergmaler, wo sie in der Aufnahmekommission tätig ist. Ihre Werke präsentiert Margot Schneider in Ausstellungen im In- und Ausland.

Seit bald 20 Jahren wird die Künstlerin und ihr Werk permanent durch die Galerie KUNST7 am oberen Zürichsee vertreten.

Website von Margot Schneider

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„Ammonite turquoise“ | 100 x 140 cm | Oel auf Leinwand

Zum Werk

„Ich bin fasziniert von den Ammoniten, ich liebe und sammle sie. Was packt mich immer wieder von neuem? Die dreidimensionale Spiralform des Ammoniten zieht mich hinein – und hinaus, wechselnd, je nach meinem Befinden. Weiter suche ich nach Zusammenhängen zwischen der genialen Form des Ammoniten und der mathematischen Fibonacci-Zahlenfolge. Die mathematische Fibonacci-Folge, dass sich jede Zahl aus der Addition ihrer beiden vorangehenden Zahlen ergibt, zeichnet grafisch umgesetzt eine Spirale. Die Spirale kommt dreidimensional vor, unter anderem in Spiralnebeln des Weltalls, in Fischschwärmen, dort als organisiertes Chaos …

Bei der künstlerischen Umsetzung der Ammoniten gehe ich von deren Fotografie aus. Ich bearbeite die Foto mit dem Photoshop. Den veränderten Ammoniten bringe ich mit Ölfarben auf grossformatige Leinwand. Die Auseinandersetzung der dreidimensionalen Wirkung fordert mich von neuem heraus.

Seit 2005 bilden die Gletscher der Alpen den Schwerpunkt meiner künstlerischen Auseinandersetzung. Das Abschmelzen des Eises, die zerklüfteten Eismassen, die Moränen, die Urkräfte der Landschaft, setze ich in Werkgruppen um.“

 

Pressestimmen

Südostschweiz: „Die St. Galler Künstlerin schafft Werke von ungewöhnlicher Dynamik. Sie sind von aussergewöhnlicher Kraft und Eindringlichkeit und bestechen durch Plastizität und Tiefe.“

Art Profil:  „Wahrnehmungsphänomene künstlerisch umsetzen …  eine Kunst, die aus der Natur schöpft, sich aber nicht nachahmend versteht. Margot Schneider spürt in ihren Bildern den Energien nach, welche den äusseren Erscheinungen zugrunde liegen.“

 

René Düsel, Buchs (SG)

Wer René Düsel ist: Der 1959 in Buchs geborene Künstler fand seinen künstlerischen Weg spielerisch und intuitiv. Bereits während seiner Ausbildung im Geschäft der Eltern, einem Handwerksbetrieb, war er  in seiner Freizeit künstlerisch tätig. Und dieser „Drang“ wurde immer intensiver, bis er sich für ein Jahr aus dem klassischen Berufsleben zurück zog und neue Ziele setzte. 1986 kam eine Italienreise; 3 Monate mit den Tagebüchern Johann Wolfgang von Goethes auf dessen Spuren. Besuche von Ausstellungen und Museen. Danach folgten künstlerische Experimente und Forschung. Er besuchte Sommerakademien in Salzburg, A und Trier, D. Kurse in Druckgrafik und Steinhauen ergänzten das Sich-Weiterentwickeln. In Ausstellungen im In- und Ausland präsentierte Düsel seine Arbeiten.

14 Jahre befand sich sein Atelier in einer alten Fischräucherei in Weite Wartau.  Seit 9 Jahren arbeitet er nun in seinem Atelierhaus in Buchs/SG. Düsel ist Mitglied der Visarte, erhielt 2007 den Kulturpreis der Stadt Buchs und wurde 2012 in den Vorstand „Verein Südkultur“ gewählt.

René Düsels Arbeiten tragen oft die Handschrift des Grazilen, legen Wert auf Ästhetik und Materialität, wobei die von ihm bevorzugten Materialien Holz und Metall sind. Düsels Werke befinden sich im öffentlichen und privaten Besitz. Beispielsweise in Sargans, wo im Eingangsbereich der Raiffeisenbank eine Arbeit von ihm anzutreffen ist: ein rotes bearbeitetes Rollbild aus Tannenholz mit 170 cm Durchmesser. Hier gehts zu seiner Website

 

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René Düsel – „Himmelsleitern“ (2015) : Kastanienholz bearbeitet, geflammt mit Leinöl imprägniert, 5-teilig. 220 – 285 cm in Metallkasten mit Basaltsteinen

 

Meine Werke sind abstrakt und lassen zahlreiche Interpretationen zu, die Reduktion auf das Wesentliche ist spürbar.

 

Das sagt der Künstler über sein Werk „Himmelsleitern“:

„Kastanienholz ist sehr hart und bildet beim Wachstum schöne Formen. Darum habe ich es für dieses Objekt ausgewählt. Mit einfachen, natürlichen Materialien suche ich nach idealen Formen, reiner Schlichtheit und rhythmischer Gliederung. Flugpioniere am Ende des 18. Jahrhunderts versuchten, die Schwerkraft zu überwinden. Mit Hilfe der Himmelsleitern kann der Besucher imaginär in den Himmel steigen. Mit visueller Dynamik entsteht so eine Verbindung zwischen Erde und Himmel.

Die Anordnung der Leitern ist konzentriert und von allen Seiten zugänglich. In Japan werden oft Bretter für Holzfassaden geflammt was ein natürlicher Wetterschutz bildet. Mir gefällt die schwarze Patina, durch das Leinöl bekommt die Holzoberfläche eine seidenweiche Ausstrahlung. Die Basaltsteine im Metallkasten sorgen für Stabilität, alles wirkt optisch leicht und ist doch schwer. Leichtigkeit gepaart mit Schwere.“

Noch bis zum 11. September ist sein Werk „Himmelsleitern“ am Kulturort Weiertal zu besichtigen:
jeweils Mi – Sa von 14 – 18 h sowie So von 11 – 17 h

Kontakt:René Düsel, Räfiser Feld 6, 9470 Buchs/SG
Mail: rene.duesel.art@bluewin.ch

Werner Steininger, Gais (AR)

Wer Werner Steininger ist: 1949 geboren und aufgewachsen in Heiden. Lehre als Instrumentenoptiker, Werklehrerausbildung in Zürich, Bergführerausbildung, HPS Ausbildung Zürich. Seit 1986 freischaffend als Maler und Bergführer. Lebt und arbeitet in Gais. Teilnahme an diversen Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl): 2014 – Kunsthalle Ziegelhütte, Appenzell / 2011-  Weg, Kultur im Bahnhof, St.Gallen /2009 – Malerei, Altes Zeughaus,Herisau.

1991 ausgezeichnet mit dem 1. Preis Schweizer Bergmaler. Ankäufe und Werke in Sammlungen bei Amt für Kultur, Appenzell Ausserrhoden, Kulturkommission Kanton Appenzell Innerrhoden, Spital Herisau, Spital Heiden, Spital Appenzell.

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 zum Bild: O.T. (aus Marrakesch) 2015, Öl auf Leinwand, 120cm x 120cm

Der Ursprung des Bildes:

Meine Malkurse in Marokko.
Da fertigte ich verschiedene Skizzen am berühmten Jemaa el Fna in Marrakesch an.
Es ging mir um das immer wieder veränderbare Bild eines Platzes, aus dem Blick von oben.
Der Platz Jemaa el Fna ist das pulsierende Herz der Medina.

Mehr Informationen zu Werner Steiniger liefert zudem dieser Zeitungsartikel

Ausschreibung: „Grosse Regionale“ in Rapperswil

schnell jetzt: Bewerbungsfrist endet am 1. August!

Vom 27. November bis 5. Februar 2017 findet die „GROSSE REGIONALE“ statt – eine Ausstellungs-Plattform, bei der professionelle Ostschweizer Kunstschaffende ihre Werke der Öffentlichkeit vorstellen können. Im Begleittext zur Ausschreibung heisst es: „Alle Medien – ob Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Video, digitale Arbeiten, Netz- und Computerkunst oder Performances – sind willkommen.“ Hier geht es weiter zu den Infos: Wer kann mitmachen, wo findet das alles statt und was muss eingereicht werden.

Veranstaltungsorte der Grossen Regionalen sind das KUNST(ZEUG)HAUS UND DIE *ALTEFABRIK in Rapperswil.
Teilnehmen können Künstler aus den Kantonen St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell
Ausserrhoden, Glarus, Schwyz und Zürich.

Altefabrik        Kunstzeughaus

 

 

Eine Jury, bestehend aus: Al Meier, Künstler und Kurator – Regula Pöhl, Dozentin an der PH St. Gallen -Nadia Veronese, Kuratorin des Kunstmuseums St. Gallen und Yves Christen, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fonds Municipal d’Art Contemporain in Genf, beurteilt die eingereichten Arbeiten.

Die Jury wird geleitet von Alexandra Blättler, Kuratorin der Ausstellung in der *ALTEFABRIK und von Peter Stohler.

Mit in die Bewerbung für die GROSSE REGIONALE gehören rein: Vollständig ausgefülltes Bewerbungsformular (Link dazu siehe unten) – Biografie (max. 1 A 4-Seite) – Liste der bisherigen/geplanten Ausstellungen (max. 1 A 4-Seite) – bebilderte Dokumentation der Werke, jeweils mit Titel, Entstehungsjahr, Angaben zur Technik, Grössenangaben: Höhe x Breite x Tiefe in cm (max. 8 A4- Seiten). Last but not least auch noch ein frankierter und adressierter Umschlag für die Rücksendung.

Hier geht es zu den Details der Teilnahmebedingungen und zum Bewerbungsformular

Also: Gelegenheit beim Schopf packen und Dossier einreichen. VIEL GLÜCK!

Sonja Lippuner, St.Gallen (SG)

Wer Sonja Lippuner ist: Sonja Lippuner ist geboren und aufgewachsen in St. Gallen. Ab 1976 besuchte Lippuner den Vorkurs an der Schule für Gestaltung. Danach erlernte sie Dekorationsgestalterin. Die berufliche Laufbahn als Dekorationsgestalterin wurde durch einen Ski-Unfall mit Querschnittlähmung abrupt beendet. Mitte der 1980iger gebar sie ihre erste Tochter, 1987 und 1991 folgten noch eine Tochter und ein Sohn. In den folgenden 20 Jahren waren Familie und Kinderbetreuung die Haupt-/Interessen/Tätigkeiten.
2012 nach einer Zeit des Suchens nach neuen Lebens-Inhalten reaktivierte Lippuner einen Lebenstraum – die Kunst bez. die intensive Auseinandersetzung damit.
Ihr grösster Wunsch war es, eine Kunstschule zu besuchen um Neues zu lernen – Gelerntes zu vertiefen und um Kontakt und Feedback von anderen angehenden Künstlern zu erhalten. Dabei bot sich der HF für bildende Kunst an der Schule für Gestaltung SG an. 2013 startete dieser Lehrgang, neu als Höhere Fachschule. Lippuner beendete die Weiterbildung am HF für bildende Kunst aber nach dem Zwischendiplom aus gesundheitlichen Gründen. Das hat aber Ausrichtung ihres Tuns und ihrer Interessen keinen Abbruch getan. Mehr zu Sonja Lippuner findet man auch HIER.
"Die vier Doras" - 53 x 43 cm

„Die vier Doras“ – 53 x 43 cm. Sepia-Tinte und Lack auf Leinwand, mit Schattenfuge gerahmt.

Sonja Lippuner über ihr Schaffen:
„Schon seit jeher hat mich das Besondere im Unscheinbaren angezogen. Dinge, die anderen Menschen nicht unbedingt auffallen, erregen meine Aufmerksamkeit. Nach dem Unfall und Wieder-Zurückfinden-ins-Leben hat sich dieser Umstand noch verstärkt. Auch heute gehört „das“ (Szenen sammeln) zu einer meiner Arbeitsmethoden. Die Medien sind dabei nicht so wichtig. Ich arbeite ebenso mit der Kamera, wie mit Farbe und Pinsel oder 3D (Installationen). In meinen Arbeiten geht es um das Überraschende, das Unerwartete. Ich mag es, den Dingen ihren Sinn zu nehmen und sie „zweck-zu-entfremden“. So wird der Betrachter in seiner Routine angehalten und irritiert. Kunst will irritieren und Kunst will Fragen aufwerfen. Umwelt und Zustand der Welt sind „Dauerthemen“, denen ich mich schwerlich entziehen kann.

Die hier gezeigten Doraden-Abdrücke wirken wie eine archaische Höhlenmalerei. Dabei entsteht der Eindruck von Vergänglichkeit. Durch leer gefischte Meere wird eine andere  beklemmende Vergänglichkeit ersichtlich. An den Fischen fasziniert mich ihre Beweglichkeit und ihre Möglichkeit, sich dreidimensional fortzubewegen. Wenn ich tauche, fühle ich mich wie ein Fisch: beweglich eben. Es mag ambivalent erscheinen – doch für mich ist es stimmig das Eine mit dem Anderen zu verbinden.“

Noch bis 8. Juli 2016 präsentiert die Künstlerin im Rahmen einer Gruppenausstellung mit dem Titel „High Five“ in der Galerie Sonja Bänziger erstmals öffentlich einige ihrer Arbeiten.