Schöne Ausstellungen, spannende Aufführungen, interessante Kunstschaffende und noch mehr

Schmuck mit Schnabel

Perlen waren gestern – Schnäbel sind heute. Dies denkt man zumindest bei einigen Exponaten in der aktuellen Ausstellung im St.Galler Textilmuseum. Unter dem Titel „Body Jewels“ zeigen die Macher dort Stücke, die völlig anders sind, als man allgemein von Schmuck erwartet. „Vom zierenden Blickfang zum autonomen Objekt“, heisst es auf der Website des Hauses.  Das kommt von frech und unbequem bis völlig sperrig daher. Gerade deswegen ist diese Ausstellung ein „Must-See“. Nicht nur für Schmuck-Liebhaber… 

Schmuck, Mode… oder Kunst? Beim Spazieren durch die Räume von „Body Jewels“ kommt der Betrachter ziemlich ins Schleudern, wenn er sich auf derartige Begriffe festlegen soll. Und eigentlich ist dies auch unwichtig. Denn vielmehr zählt, die Vielfalt zu erkennen, die Schmuck-Kunst heute zu bieten hat. Um den Besuchern den Zugang zu dieser Vielfalt zu erleichtern, wurde die Ausstellung in Themengebiete untergliedert: Lines, Craft, Animals, Menagerie und Stories. Die so ausgestellten Stücke reichen von filigranen metallischen Objekten, über Stücke im Tierfell-Look bis hin zu Textilarbeiten.

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Kleid mit Schnäbeln

Mal grafisch – mal gruslig

Mich haben besonders die Lines und die Animals fasziniert. Die einen punkten bei mir durch grafische Klarheit, die anderen faszinieren durch ihre Grenzüberschreitung, die bis hin zum schaurig-wohligen Ekelgefühl gehen kann. Und beide würden ihrem Träger oder ihrer Trägerin viel abverlangen. Denn wer bewegt sich schon gerne in einem Gerüst aus Stäben – und seien diese noch so filigran. Oder wer wählt eine Abendrobe, aus deren Rockteil Schnäbel stossen? Eigentlich will Schmuck doch getragen werden, um angenehm zu sein und den, der ihn trägt, zu verschönern….sollte man meinen. Mit den meisten Stücken, die „Body Jewels“ präsentiert, scheinen hingegen andere Ziele verfolgt zu werden.

Schmuck wird autonom

Die Kunst- und Schmuckhistorikerin Monica Gaspar wundert sich nicht über ungewöhnliche Formen oder Materialien. Sie erklärt die Entwicklung dorthin sehr nachvollziehbar: „Seit den 60er Jahren gehören die Niederlande und die Schweiz zu einer internationalen Bewegung, die sich mit der sozialen und ökonomischen Funktion von Schmuck kritisch auseinandergesetzt hat. Die Abkehr von Edelmetallen und Zuwendung zu alternativen Materialien wie auch dem Textil, den konzeptionellen Ansatz, und die Hinterfragung von geschlechter-spezifischen Typologien, führten zu autonomen künstlerischen Positionen, zum sogenannten zeitgenössischen Schmuck.“

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Stabbroschen und Nadelbroschen

Und die Züricher Autorin, Antoinette Riklin-Schelbert, selbst Goldschmiedin und Expertin für Schweizer Schmuckkunst formuliert, wie diese Entwicklung weiterging: „In den 80er Jahren sprengt Schmuck alle Grenzen und wird autonom. Im konventionellen Sinn wird er immer weniger tragbar. Er weitet sich aus, erobert den Raum und wird durch die Körperbewegung zur Performance oder zum Theater. Einzig der Bezug zum Körper bleibt gewahrt. Die Grenzen zwischen Kunst und Handwerk, von Kleid und Schmuck sind verwischt. Die Objekte entziehen sich jeder Zuordnung.”

Diese Entwicklungen und Trends arbeiten die Ausstellungs-Macher wunderbar heraus. Zielführend ist hier zum einen die stimmige Aufsplittung in die fünf Themenbereiche. Als Besucher erhält man „Mainstreams“ präsentiert. Zugleich wird man allmählich von gut erträglichen Schmuckstücken, wie „Stabbroschen“, zu den schwerer „verdaulichen“ Exponaten (wie die mit Tieroptik) herangeführt. Ausserdem ist die Vielfalt an Ausstellungsobjekten einen Beifall wert. Diese werden mal als Einzelstück, mal in Gruppen nach Form oder Motiv inszeniert.

Mein Fazit

Ich hatte – ehrlich gestanden – kaum eine Idee, was „Body Jewels“ wohl bieten würde. Umso grösser war meine Überraschung. Denn für mich war’s ein echtes Abenteuer. Fast so etwas wie eine kleine Reise in eine neue Art der Kunst-Betrachtung, auch in Sachen „skulpturales Schaffen“. Dergestaltes gibt’s leider nicht oft zu sehen – aber immerhin noch bis 9. Oktober in der Vadianstrasse in St.Gallen.

Weitere Informationen zum Textilmuseum

Hier gehts zu den Öffnungszeiten und Preisen sowie zu Anfahrt-und Lageplan

Meinen herzlichen Dank an Monica Gaspar. Sie hat mir Auszüge aus Ihrer Vernissage-Ansprache zu „Body Jewels“ zur Verfügung gestellt.
Und danke auch an das Textilmuseum St.Gallen, welches die Bilder zur Verfügung stellte.

 

 

 

Kritik am Konsum wird genüsslich konsumiert….

Kunst kritisiert Missstände, z.B. skrupellosen Konsum. Oder würde sich immerhin sehr gut in dieser Rolle gefallen. Aber stimmt das eigentlich? Oder ist Kunst nicht selbst ein reines Konsum-Produkt, das man misstrauisch beäugen müsste – und nicht ehrfurchtsvoll bestaunen??? Eine Cross-Media-Aktion in Wil mit dem vielsagenden Titel „Shopping“ scheint nun noch bis 13. August dieser Frage nachzugehen. Und dieser „etwas andere“ Text tut das auch. Denn die Kunstgeschichte trägt das Thema „Konsum“ ja schon Jahrhunderte mit sich herum.

Shopping steht für die Möglichkeit, etwas zu konsumieren. Wo keine Ware vorhanden ist oder finanzielle Mittel fehlen, kann man nicht konsumieren, kann man nicht shoppen. Doch konsumiert hat der Mensch schon immer gerne und machte dieses auch in Kunstwerken sichtbar. Ein gutes, recht frühes Beispiel sind die niederländischen Barockstillleben um 1600: Werke mit üppig gedeckten Tafeln, exotischen Früchten und vielem mehr.

Stilleben

Pieter Claesz. (1597/8-1660)

Die Auftraggeber dieser Werke waren reich. Sie liebten es, das auch doppelt zu zeigen. Einmal im Abhalten von Festgelagen – oder auch durch deren Inszenierung in einem Kunstwerk. So wurde gelebter Luxus für die Nachwelt fixiert. Konsum, Luxus, Wohlstand, Kunst  waren damals Dinge, die jeder gerne haben wollte. Sie waren selten, damit erstrebenswert und wer konnte, stellte sie stolz zur Schau.

Stolz geht – Scham kommt

Im Laufe der Zeit jedoch veränderte sich diese Haltung. Der Gedanke an Luxus erhielt einen schalen Beigeschmack. Mit einem Mal waren noch andere Begriffe im Raum: Überfluss, Prasserei, Gier, Ausbeutung… Diese Entwicklung beeinflusste auch die Kunst. Sie gab ihr eine neue Richtung, einen veränderten Ansatz.

Eines meiner Lieblingsbeispiele dazu kommt aus dem Jahr 1917 und ist vom französischen Künstler Marcel Duchamp. Sein berühmtes Readymade „Fontain“ ist nämlich nix weiter, als ein handelsübliches Urinal. Dieses signiert er und erklärt es zum Kunstobjekt.

Urinal

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Duchamp#/media/File:Fontaine-Duchamp.jpg

Mancher mag einwenden: „Das war praktisch zur Hochblüte von Dada“.  Aber das ist eigentlich egal. Was mir wichtig ist: Duchamp stösst die an Edles und Bedeutsames gewohnte Kunst-Elite vor den Kopf. Er deklariert ein völlig banales und eher mit „Ekel“ konnotiertes Objekt als Kunst – einfach  gekauft in einem Sanitärgeschäft: Objekt „geshoppt“ und zur Kunst erhoben. Darf man das?

Shoppen ohne Hirn

Die Idee, Kunst und Konsum kritisch miteinander zusammen zu bringen, war jedenfalls nicht mehr tot zu kriegen. Einen Höhepunkt erreicht 1961 der Künstler Claes Oldenburg. Damals eröffnet er in seinem Atelier in New Yorks Lower East Side einen Laden, The Store: Verkaufsort und Produktionsstätte zugleich. Zu kaufen gab es alles,  was man im Alltag brauchte und was auch die Läden der Nachbarschaft anboten. Von Nahrungsmitteln bis zum Schuh. Mit einem Unterschied: Oldenburgs „Produkte“, egal ob Torte oder Kravatte, waren zu nichts zu gebrauchen. Jedes einzelne Stück bestand aus dem gleichen Material: mit Gips überzogenem Musselin und war farbig bemalt.

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Claes Oldenburg – „Meats“

Oldenburgs warf damit Kunst-Konsum und Wirklichkeits-Konsum auf einen Haufen und hielt den Store-Besuchern einen Spiegel ihres Kaufverhaltens vor. Shoppen ohne Sinn und Verstand? Shoppen als Selbstzweck?

Heute, rund 50 Jahre später, sind wir – nicht nur in Sachen Kunst – an dem Punkt angelangt, dass wir das Wort „Konsum“ fast mit Abscheu verwenden. Unsere neuen Lieblingsworte sind solche wie Fair-Trade, Nachhaltigkeit und „biologisch“. Der Kulturphilosoph Boris Groys hat dazu einen schönen Satz formuliert: „Nichts wird in der Konsumgesellschaft so gerne konsumiert wie die Kritik am Konsum.“

Die Kunst tut auf alle Fälle ihr bestes, mitzuziehen: Verbrauchte Güter, Abfälle, Schrott usw. werden für Kunstobjekte verwendet. So versucht Kunst, sich KRITISCH mit Konsum in unserer Welt auseinanderzusetzen. Aber steht Kunst, egal in welcher Form, nicht selber für den Willen zum Konsum, den Wunsch nach Luxus? Das scheint zumindest so, wirft man einmal einen Blick auf die grossen internationalen Kunstmessen.

Griff an die eigene Nase

Zum Schluss fasse ich mir auch an die eigene Nase. Ich gestehe, dass ich trotz meines Unbehagens gegenüber ungezügeltem Konsum, Kunst und Konsum gerne in einem „Aufwasch“ geniesse. Etwa dann, wenn ich ein ermatteter Museumsbesucher bin. Nach den intellektuellen Herausforderungen, die mir die Kunst abverlangt, suche auch ich gerne Linderung beim Shopping im Museumsshop. Hier gibt es – nach dem Kontakt mit der musealen Geisterwelt des Unantastbaren, Unverkäuflichen und für mich ohnehin Unbezahlbaren  – durch den realen Kaufvorgang endlich wieder eine Rückkehr ins wahre Leben. Hier kann ich alles anfassen, shoppen und mit nach Hause nehmen.

Mein Fazit

Gerade, weil Kunst und Konsum so ein spannendes und schwieriges Verhältnis zueinander haben, finde ich das „Shopping“-Projekt in Wil reizvoll. Denn wie die Kunstgeschichte zeigt: Es gab immer Kunstschaffende, die etwas  Anregendes und Intelligentes aus diesem Verhältnis ziehen konnten.

In diesem Sinne: Auf nach Wil und sich eine eigene Meinung bilden! Die „Produkte“ betrachten, die von neun Kunstschaffenden im Rahmen von „Shopping“ realisiert wurden: James Stephen Wright, Martina Mächler, Lucy Biloschitski, Catherine Xu und die beiden Künstlerkollektive Nina Emge/Samuel Koch sowie Fridolin Schoch/Edmée Laurin/ Domingo Chaves .

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(c) Arthur Junior- Impression von „Shopping“

Mal sehen, wie sie im Rahmen ihrer „Shopping“-Tour Kunst und Konsum gemanaget haben….

Hier gibt’s den Ausstellungsführer, genaue Daten zum Projekt und eine Besprechung dazu im Tagblatt

Mode und Kunst auf Tuchfühlung

‚Fa­shio­nis­tas‘ oder ‚Haute Couture‘ sind Begriffe, die ich irgendwie kribblig finde, die aber  nicht so richtig in meine Welt gehören. Trotzdem habe ich mich am vergangenen Wochenende mal damit befasst. Und zwar beim ersten Blick in die jüngste Sonderausstellung im Forum Würth in Rorschach. Unter dem Titel«WERKE AUS DER SWISS TEXTILE COLLECTION UND SAMMLUNG WÜRTH IM DIALOG» können Mode-Junkies, Textil-Freaks aber auch Skulptur-Liebhaber spannende Eindrücke einfangen aus 50 Jahren Couture-Geschichte.

Ausgangspunkt für diese Ausstellung ist der Kleider-Nachlass der Schweizer Industriellen-Gattin Eva Hatschek. Sie hat zwischen 1940 und 1990 eine unglaubliche Vielzahl an Kleidern anfertigen lassen – allesamt aus Schweizer Stoffen – und keines der Kleidungsstücke je entsorgt. Aus diesem mords Fundus haben die Macher in Rorschach nun einige Stücke zusammengestellt.

Ich habe weder von Textil-Design, Schneiderhandwerk oder den Laufstegen dieses Planeten irgendeine Ahnung. Doch auch ohne Fachwissen dazu kann ich sagen: Es macht dort einfach Spass, sich zwischen den ausgestellten Kleidern zu bewegen. Vor allem, weil man recht viel entdecken kann, was Mode mit bildender Kunst – Malerei und Skulptur- verbindet. DSC_1258

freischwebend

Ein paar Sachen, die mir besonders gefallen haben: Vorgeführt werden sehr viele Stücke, übrigens ausnahmslos Kleider (mal festlich, mal leger, mal mit Blumenmustern, mal aus Stickereien) freischwebend – oder immerhin auf sehr filigranen Metallkleiderständern. Oft sind es Dreier-Kombis, die da in Aluminium-Rahmen herunterbaumeln und einen sehr spielerischen, luftigen Eindruck vermitteln. Toll, dass hier auf eine Präsentation auf traditionalle Schneiderpuppen verzichtet wird. Denn die wirken ja oft richtig spooky.

Tatsächlich haben die Kleider damit zum einen die Leichtigkeit von Mobilés bekommen. Und zugleich gab es die Möglichkeit, um sie herum zu gehen und sie – wie bei allen gute Präsentationen von Dreidimensionalem – in Rundum-Betrachtung aufnehmen zu können.

skulptural

Etwas anderes, das ich klasse fand, war, dass mich diese „Kleider-Schau“ beinahe an Skulpturen-Ausstellungen erinnert hat. In solchen gefällt mir immer gut, mir nicht nur Formen, sondern vor allem auch die Oberflächen-Behandlung und -Wirkung genau anzuschauen. Was passiert mit einfallendem Licht? Spiegelt es sich oder wird es einfach verschluckt? Schimmert da was, scheint etwas rau oder zart? Verlockt eine Oberfläche dazu, sie anfassen zu wollen oder will man doch lieber die Finger davon lassen?

zwiegesprächig

Last but not least – und das betonen die Kuratoren auch – wollte man einen Dialog zwischen den Kleidungsstücken und der bildenden Kunst aus den entsprechenden Jahren anstossen. Der Versuch ist recht gut gelungen, wie ich meine. Wenn ich mir (als Kunsthistorikerin) vielleicht sogar noch mehr von dieser bildenden Kunst gewünscht hätte. In der Ausstellung wird auf alle Fälle sichtbar, dass sowohl Modemacher wie auch Kunstschaffende sich gegenseitig im Blick hatten: Da stehen dann zum Beispiel ein Kleid mit Blumenstickerei von Jean Louis Scherrer einem formal sehr ähnlichen Andy-Warhol-Werk mit „Flowers“ gegenüber.

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Mein Fazit: Ein Ausflug nach Rorschach lohnt sich. Besonders dann, wenn man an einer Führung durch diese Textil- Ausstellung teilnimmt und vielleicht auch noch den Skulpturengarten „mitnimmt“.

Auf alle Fälle fand ich es spannend zu erleben, dass Kunst und Mode doch viel mehr Berührungspunkte haben, als ich das zuvor gedacht hätte. Macht euch doch einfach selbst ein Bild.

Öffnungszeiten

1. April – 30. September: 10 – 18 Uhr (täglich)
1. Oktober – 31. März: 11 – 17 Uhr (montags geschlossen)
Geschlossen an Heiligabend, Weihnachtstag und Silvester.

Der Eintritt ist gratis

Das Forum Würth Rorschach ist direkt gegenüber dem Hauptbahnhof Rorschach am Bodensee-Radweg gelegen. Öffentliche Parkmöglichkeiten sind in unmittelbarer Nähe am Strandbad und am Kurplatz vorhanden.

Anfahrt Forum Würth Rorschach

Auf dem Flyer zur Ausstellung finden sich zusätzliche Infos.

Internationaler Museumstag: 2 Ausstellungstipps

Am 22. Mai ist internationaler Museumstag. Da passt es bestens, dass an entsprechendem Wochenende 21./22.5. gleich zwei spannende Ausstellungen ihre Eröffnung feiern. Die eine trägt den Titel „Just a perfect day“ und findet in Winterthur-Wülflingen statt. In ihr zeigen 40 Ostschweizer Kunstschaffende aktuelle Arbeiten. Die zweite ist in Wil. Hier präsentiert Galerist, Designer und Künstler Christoph Gigerl unter dem Motto „Synergie Kollektion 2016“ eigene Arbeiten und Werke von Vera Savelieva und Claudio Götti. Ich bin auf beide Vernissagen gespannt!

Auf die beiden Ausstellungen freue ich mich sehr. Wenn auch mit unterschiedlicher Voraussetzung. Bei „Just a perfect day“ – das weiss ich schon jetzt – werde ich eine Reihe „alter Bekannter“ über den Weg laufen. Künstler und Künstlerinnen, deren Werdegang ich seit längerem verfolge. Und von deren Werken ich überzeugt bin. Ich  freue mich zum Beispiel sehr, in Winterthur auf Barbara Stirnimann zu treffen. Von ihr kenne ich filigrane PVC-Gebilder, die wie schwebende gläserne Gitter wirken. Umso mehr lasse ich mich überraschen, was sie in „Just aperfect day“ zeigen wird.

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Impressionen „Just a perfect day“

Auch freue ich mich auf die junge Newcomerin Annina Thomann. Eben wurde sie für ihre plastischen Arbeiten mit einem Werkbeitrag der Stadt St.Gallen ausgezeichnet. Ich bin sicher, dass man von ihr in der Zukunft noch manch Cooles zu sehen bekommt. Und das sind nur zwei der insgesamt 40 Ausstellenden. Hier gehts zum detaillierten Programm im Flyer

Kulturort Galerie Weiertal, Maja und Rick von Meiss, Rumstalstrasse 55, 8408 Winterthur-Wülflingen Tel. +41 52 222 70 32, galerieweiertal@bluewin.ch, www.galerieweiertal.ch, www.skulpturen-biennale.ch

Öffnungszeiten: Mi-Sa 14-18h So 11-17h, Bistro mit Sommersitzplätzen

Eintritt Park: Fr. 10.-, freier Eintritt in Galerie / Saisonkarte: Fr. 25.- Führung: Fr. 15.- / Sommerfest: Fr. 30.- Private Führungen und Apéros auf Anfrage

 

Ganz anderes treibt mich an, wenn ich in die Galerie von Christoph Gigerl gehe. Hier kenne ich keine Original-Arbeiten der Ausstellenden. Aber vor kurzem hatte ich das Glück,mich länger mit Christoph unterhalten zu dürfen. Und seine Sichtweise auf Kunst, sein Blick auf die Welt und auf künstlerisches Arbeiten hat mir gut gefallen. Nun möchte ich mich mal darauf einlassen und schauen, wie das in deiner Ausstellung rüberkommt. Ich freue mich drauf.

 

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Vera Savelieva „Paradies“ – Gallery Gerlisto, Wil

 

Die Ausstellung läuft vom 21. Mai bis 4. Juli. Eröffnungswochenende ist am 21. und 22. Mai von 13 – 19 h.

Und dort findet man sie: Gallery Gerlisto, Wilenstrasse 54, CH-9500 Wil , Tel.: +41 79 303 78 78

 

 

„Im Dunkelwasser fischen“ – Bühnenkunst radikal anders und berührend

Manchmal stolpere ich über Veranstaltungsinfos, bei denen es sofort „ZING!!!“ macht und ich denke: „Das will ich sehen“! Soeben wieder passiert beim Hinweis auf die Produktion „Im Dunkelwasser fischen“. Schon die offizielle Pressemitteilung verrät, dass es sich hier um kein alltägliches Bühnenstück dreht. Denn hier fehlen festes Script oder Rollenverteilungen. Und Projektleiterin Micha Stuhlmann hat auch keine professionellen Schauspieler engagiert. Bei ihr stehen von der Studentin bis hin zu geistig oder körperlich versehrten Menschen alle auf der Bühne. Stichwort: Inklusion – also die gleichwertige Behandlung jedes Einzelnen, ohne eine wie auch immer geartete „Normalität“ vorauszusetzen.

Diesem Ansatz folgend, darf sich der Zuschauer auf autobiographische Fragmente der zehn Darstellenden einlassen. Mal Träume, Gedanken, Ideen, Gedichte, bewegte Szenen und Improvisation. Umrahmt und unterstützt werden die auf der Bühne Agierenden von Raphael Zürcher (Film), Marc Jenny (Ton) und Ellen Finus (Kostüme).

Micha Stuhlmann, selbst Performerin, lotet mit „Im Dunkelwasser fischen“ (hier der Trailer) wiederholt den Grad entlang der Kategorien „anders“ und „normal“ aus. Bereits 2012 brachte sie Vergleichbares mit WO IST KLARA auf die Bühne, im Jahr 2014 NUR MIT MIR ALLEIN ZUM GLÜCK.

 

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„Im Dunkelwasser fischen“ – Auf der Bühne

Neugierig geworden, wollte ich auch noch von einem der Mitwirkenden wissen, wo für ihn der persönliche Reiz dabei liegt. Deswegen habe ich bei Musiker Marc Jenny angeklopft. Er ist bei diesem Projekt für Ton und Technik zuständig.

Marc, du bist eigentlich Band- und Orchestermusiker, legst aber auch viel Wert auf freie Improvisation. Dein Instrument ist der Bass. Wie ist es bei diesem Bühnenstück?

„Bei diesem Stück mache ich etwas anderes. Und zwar habe ich Klangwelten entwickelt, bei denen ich mit Wasser, Tropfen und Gläsern experimentiere. Ich habe vieles im Vorfeld ausprobiert, bis die Töne und Klänge so kamen, wie ich mir das vorgestellt habe. Zum Beispiel habe ich Mikros wasserfest eingepackt, um dann Aufnahmen auch unter Wasser machen zu können. Trotz dieser Vorab- Versuche geht’s auch hier ums Improvisieren. Denn wegen der besonderen „Instrumente“ benötige ich zeitliche Vorläufe – beispielsweise, um Wasser umzufüllen. Da „Im Dunkelwasser fischen“ aber keinem festen Script, sondern eher einem beweglichen szenischen roten Faden folgt, ist keine Aufführung identisch mit der anderen. Es gibt also jedes Mal neue Herausforderungen. Für mich ist es extrem spannend, an so etwas mitzuwirken. Die Bildwelt zum Stück gestaltet übrigens Raphael Zürcher. Er bringt Live-Projektionen aus seinem Aquarium und mischt Farbe, Rahm und Wasser zu faszinierenden Bildexperimenten zusammen.  Ich freue mich sehr auf die kommenden Aufführungen.“

Weiterführende Informationen finden sich hier: In der  Pressemitteilung_Dunkelwasser  und diesem Artikel der Thurgauer_Zeitung

Oder schaut mal bei Facebook

Und für alle Interessierten…

Veranstaltungsdaten & Orte von „Im Dunkelwasser fischen“

Sonntag 1. Mai 17 Uhr – Tanzraum Herisau

Samstag 21. Mai 11.30 Uhr – Paraplegikerzentrum Nottwil

Samstag 11. Juni 19.30 Uhr – Lokremise St. Gallen

Sonntag 12. Juni 19.30 Uhr – Theater Konstanz

Samstag 18. Juni 19.30 Uhr – Phönix Theater Steckborn

(Bilder: Micha Stuhlmann, Kreuzlingen)

Es blühe die Zeichnung!!!

Gruppenausstellungen sind ja eigentlich nicht so meins. Denn je mehr Leute auf einem Haufen ausstellen, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine schwächere „Position“ dabei ist – und die macht dann nicht selten was Schräges aus einer eigentlich runden Sache. Umso freudiger macht mich daher die aktuelle Ausstellung im St.Galler Nextex. Sie heisst „Aufblühende Attacken“. In ihr zeigen vier vollkommen unterschiedliche, aber gleichstarke Kunstschaffende ihr zeichnerisches Können. Und zwar in Form witziger und anregender Bilder-Geschichten und Geschichten-Bilder. Nix wie hin!

Bilder-Geschichten oder Geschichten als Bilder lieben die Menschen ja schon immer. Die alten Ägypter nicht weniger als die Menschen des Mittelalters, die sich von den Glasfenstern in Kirchen ihre Bibelbotschaften ablinsen mussten. Und diese Lust am Bilder-Schauen hält an. Eine Welt ohne Asterix und Obelix, über Mangas bis hin zu den experimentellen Graphic Novells ist überhaupt nicht vorstellbar. Und dazwischen liegt natürlich noch vieles andere.

Zeichnung anno 2016

Einen kleinen aber spannenden Einblick, wie Bilder-Geschichten im Jahr 2016 daher kommen, liefert die Ausstellung „Aufblühende Attacken“. In ihr zeigen Hannah Raschle, Kai Pfeiffer, Julia Marti und Vanja Hutter auf ganz unterschiedliche Weise, wie Geschichten heute auf zeichnerischem Wege erzählt werden können: Mal in Form von mehrteiligen Bildabfolgen. Dann als einzelne Blätter. Dort mit ganz zarter Strichführung, an anderer Stelle mit knalligsten Farben und Umrissen… und einmal sogar als Papier-Installation am Boden.Und immer nur mit so wenig Worten wie möglich. Diese dann aber pointiert und nicht selten zum Schmunzeln.

Vanja Hutter und Kai Pfeiffer zeigen Arbeiten mit feinster Strichführung und man muss schon ganz nah herangehen, um zu erkennen, was dem Betrachter da eigentlich geboten wird. Eine Zeichnung Pfeiffers sieht aus der Ferne aus, als sei da ein bisschen schwarzer Sprühnebel auf einem Blatt gelandet. Erst beim nahen Herantreten, lösen sich die zarten Pünktchen voneinander und geben ihre Geschichte preis.

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Kai Pfeiffer

Hutter geht sogar noch einen Schritt weiter: Ihre Arbeiten sind zweigeteilt. Blatt im Kuvert – so präsentiert sie, was sie vermitteln will. Ihre in Hüllen mit Adressat versehenen „Briefbotschaften“ offenbaren erst dann ihren Witz, wenn man sich klar macht, wer denn tatsächlich der Empfänger ist.

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Vanja Hutter – Was sich im Kuvert versteckt? Selber gucken gehen!

Den Gegenpol hierzu, mit bunten und regelrecht harten Linien, setzen die Arbeiten Hannah Raschles und Julia Martis. Raschle bespielt einen kleinen Raum als Solistin: Mit farbstarken und irritierenden Geschichten lässt sie den Besucher in eine unwirkliche Welt voll absonderlicher Gestalten abtauchen. Und steigert das Gefühl des Irrealen noch durch die von ihr gewählte Beleuchtung.

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Hannah Raschle

Julia Marti ist mit zwei verschiedenen Arbeiten vertreten: Grafische Werke an der Wand – und einer Bildergeschichte am Boden. Klasse finde ich hier, wie sie gerade bei der Bodenarbeit der Zweidimensionalität der Zeichnung ein Schnippchen schlägt. Dies tut sie, indem sie die einzelnen Bildelemente gestaffelt auf Nadeln voreinander aufspiesst – und trotzdem durch Farben und Formen Elemente, die man aus Comix und von Plakaten her kennt, beibehält.

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Julia Marti

 

Der Weisheit letzter Schluss: Wer sich für Zeichnung interessiert, sollte sich diese Ausstellung keinesfalls entgehen lassen. Geöffnet ist sie noch bis 28. April. Immer dienstags und donnerstags von 13 – 16 h und an Donnerstagen auch beim Hinter-der-Bar-Betrieb von 19 – 22h.

Nextex, Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen – Programm Aufbluehende Attacken

Begegnung mit Bäumen – in der Baliere Frauenfeld

Vom 5. bis 28. März 2016 findet unter dem Namen „Des Thurgaus Bäume“ eine Ausstellung von Ralph Brühwiler in der Baliere Frauenfeld statt. Dabei zeigt der Autor und bildende Künstler ausgewählte Baumgruppen, die er jeweils in einer gegenständlich naturalistischen wie in einer expressiven Fassung mit Wachspastellen präsentiert. Vernissage ist am 4. März um 19 h.

Vor der Ausstellungseröffnung habe ich ein paar Fragen an ihn gestellt

Wie funktioniert für Sie der Spagat Texter/Journalist UND Maler/Zeichner? Das geht relativ gut. Ich habe nach intensiven Medienjahren 2012 entschieden, mir mehr Raum für Kreatives zu schaffen. Zwischen grossen Textaufträgen nehme ich mir nun bewusst Zeit zum Zeichnen und Malen. Ich habe früher in den Ferien oft gezeichnet. Und diese Ruhe, die ich dabei erfuhr, kommt nun wieder hoch, wenn ich mich in mein Atelierzimmer zurückziehe und am Zeichnen oder Malen bin.

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Ein Blick in die Ausstellung

Sie schultern ein Doppelpaket: „Freies Schaffen“ versus „Auftragsarbeit“. Ist das ein Kinderspiel? Es ist nicht leicht, dieses „Doppelpaket“ zu tragen, da die Auftragsarbeit als Autor nach wie vor den primären Lohnerwerb darstellt, auch wenn sich meine Bilder recht gut verkaufen. Aber ich könnte nicht von der Malerei allein leben, nicht nur aus finanziellen Gründen. Ich brauche auch die geistige Herausforderung, muss mich mit Kopfarbeiten beschäftigen. Wobei ich das Schreiben durchaus als einen ebenfalls sehr kreativen Prozess empfinde. Ich richte mir Freiräume fürs Zeichnen und Malen ein: das kann nachmittagsweise geschehen oder auch mal wochenweise.

Wie kam es zur Ausstellung in der Baliere Frauenfeld? Das aktuelle Baumprojekt hat seine Wurzeln in den zwei Jahren, in denen ich in Uttwil/TG wohnte. Ich wollte meinen „Heimatkanton“ näher kennenlernen und fuhr mehrfach kreuz und quer durch den Kanton. Dabei fiel mir dessen Baumvielfalt auf. Und so schälte sich das Projekt heraus, Bäume für eine 12er-Reihe zu suchen, zu finden und zu malen. Bewusst habe ich die Bilder zuerst in einer kleinen, relativ unbekannten Galerie in Uttwil gezeigt. Aber das Thema „Bäume“ ist es Wert, einem grösseren Publikum zugänglich zu sein. So suchte ich im Thurgau eine passende Lokalität. Ich bewarb mich bei der Frauenfelder Stadtgalerie und wurde von der Kuratorin Milena Oehy und der Dienststelle Kulturförderung der Stadt Frauenfeld berücksichtigt.

Gibt es schon neue Projekte? Zur Zeit bin ich voll mit den Vorbereitungen für die Ausstellung in der Baliere Frauenfeld beschäftigt. Zudem schliese ich dieses Jahr einen grösseren Textauftrag ab. Danach möchte ich mir wieder Raum und Zeit zum Malen haben. Im Vordergrund steht diesmal ein „Zürcher“ Projekt: Ich setze meine Konzeptreihe „Impression – Expression“ fort und schaffe Bilderpaare mit Sujets aus den 12 Zürcher Stadtkreisen. Dabei werden mir eigene, fotografierte Ansichten, die paarweise kohärent sein müssen, als Vorlage für meine Wachspastelle dienen.

Hier gehts zum Einladungsflyer und zur Website Baliere

Baliere: Lage und Anfahrt

 

Wo Trolle lustvoll grummeln

Tanzstück „Peer Gynt“ feiert Premiere in St.Gallen

Mit spielfreudiger Kompanie und als gewitzt-kunstvolle Inszenierung: So erlebte Gastautor Frank Schroeder das Tanzstück  „Peer Gynt“ an dessen Premiere am 20. Februar. Beate Vollack hat das bekannte dramatische Gedicht, welches 1867 von Henrik Ibsen erschaffen wurde, in eine neue Form gegossen. Diese kommt nun noch bis zum 17. Mai insgesamt neun Mal im Stadttheater St.Gallen zur Aufführung. Eine Chance, die man sich nicht entgehenlassen sollte, findet Schroeder. Und warum er das meint, beschreibt er hier…

„Orientierte man sich als Zuschauer beim Ballettbesuch in St. Gallen in den letzten Spielzeiten oft an jenen raren Szenen, die hinreichend Anzeichen gaben, nicht improvisiert zu sein, liefert die jetzige Leiterin der Kompanie mit ihrem Tanzstück erneut den Beweis, dass Totgesagte länger leben: Beate Vollacks „Peer Gynt“ feierte am 20. Februar Premiere und öffnet gleich eine ganze Galerie von Türen.

Peer Gynt

Exequiel Barreras (Peer Gynt) und Tanzkompanie | Foto: Mario Perricone

Das nahezu verrückte Leben des Brautentführers und nordischen Phantasten glaubhaft zu erzählen, beabsichtigt nicht einmal Ibsens Originaldichtung. Schon Griegs Vertonung konzentriert sich auf die Headlines – das allerdings mit Wucht: einige Stücke stehen ganz oben auf der ewigen Bestenliste weltweiter Klassik-Downloads, und so gibt auch diese Inszenierung eine anspruchsvolle Revue der schillerndsten Lebensszenen, bleibt seriös, gewitzt, kunstvoll.

„Sternstunde des Monats“

Die Spielfreude der Kompanie beschert Lacher, wenn Trolle lustvoll grummeln oder die Schiffsbühne mit bedrohlicher Schlagseite zu sinken droht. Ist sie auch unwirklich, diese Odyssee, nehmen wir gern daran teil, wie sie das Leben auskostet in Freud, Wunsch und Leid, weit weg von der verzweifelten Mutter, deren Ende als bildhauerisches Fanal das Haus die atemlose Bildsprache des Todes lehrt.

Peer Gynt

Tanzkompanie | Foto: Mario Perricone

In Sachen Musik wurde alles auf eine Karte gesetzt. Riskanter geht nicht. „Wir brauchen was, zu dem wir uns bewegen können, schau’n wir doch mal ins CD-Regal!“ – jenen totgerittenen Gaul zu meiden, kann für das Haus fatal sein; Kosten, leere Sitzreihen. Hier aber gibt es neben dem Nachweis von Gravitationswellen die zweite Sternstunde des Monats. Wer bis dato das Akkordeon schmäht, wird aus dem Dunkel ans Licht treten. Mit Lyrik und sonorem Strom beseitigt Goran Kovačević mittels dreier Manuale den Orchestergraben und gießt Betrachter und Akteure in einer Intimität zusammen, die sonst nur in Manegen erlebbar ist. Meine Meinung: Ansehen!“

© Frank Schroeder, www.balzun.de

 

„Peer Gynt“ ist noch zu sehen an folgenden Tage und Zeiten

Lust, in die berühmten Peer-Gynt-Suiten von Edvard Grieg hinein zu hören? Oder auf der Suche nach einem Kurzüberblick zu „Peer Gynt“? Bitteschön!

Karl A. Fürer im Architektur Forum St.Gallen

Im Architektur Forum Ostschweiz an der Davidstrasse 40, St.Gallen wird am 25. Februar um 18.30 h eine Ausstellung eröffnet, die sich zu besuchen lohnt. Unter dem Titel «Vom Klang der Welt – Bilder und Objekte»zeigt Karl A. Fürer in einer retrospektiv konzipierten Ausstellung bis 20. März seine Werke.

Karl ist seit vielen Jahren als Künstler aktiv , hat aber auch junge Kunstschaffende als Lehrer unterrichtet und sie auf ihrem Weg zu einem eigenständigen künstlerischen Ausdruck begleitet.

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Die Ausstellungs-Vorbereitungen laufen auf Hochtouren….

Ab nächsten Donnerstag nun eröffnet im Architektur Forum St.Gallen eine Ausstellung, in der Fürer stark der Frage nachgeht: Wie lässt sich Musik künstlerisch darstellen? Denn seiner Ansicht nach klingt die Welt – und das muss man doch auch malen können!

Musik, als Kunstform, die eben noch besteht und dann im nächsten Moment bereits vergeht, übersetzt Fürer für sich in Bilder. Ganz der Intuition folgende mal er Farbklänge, bildet Töne mal hell, mal dunkel nach und führt dem Betrachter vor, wie Rhythmus und Bewegung einer Melodie in die bildende Kunst übertragen werden kann.

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Werke, die auf ihr Plätzchen warten.

Seine aus allen Schaffensphasen zusammengestellten Werke präsentieren sich so, wie die Organisatoren es formulieren, in einer „dichten, sinnlichen Inszenierung“.

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 25. Februar, 18.30 Uhr

26. Februar – 20. März 2016
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 14 – 17 Uhr

Städtische Ausstellung im Lagerhaus, Architektur Forum Ostschweiz, Davidstrasse 40, 9000 St.Gallen. Patronat: Stadt St.Gallen

Mehr Infos auf dem Flyer zur Ausstellung

 

 

Trio Bassa im Palais Bleu am 20.Februar

Die drei jungen Musikerinnnen Filomena Felley, Trude Mészár und Dina Kehl lassen als „Trio Bassa“ ihre tiefen Streichinstrumente erklingen. Am 20.Februar sind sie mit Werken vom Barock bis zur Gegenwart im Palais Bleu, Kantonsschulstrasse 6, Trogen AR zu hören. Konzertbeginn ist um 20 h – und wer Lust auf eine Suppe vorweg hat, bekommt die bereits ab 19 h serviert. 

„Teuflisch, skurril, düster ertönt das 20. Jahrhundert, dazwischen wird aber barocke Patisserie serviert, zuckersüss und unschuldig. Damit der Teufel auf verschiedenen Hochzeiten tanzen und sein Unwesen auch im barocken Ballsaal treiben darf,“ beschreibt „Trio Bassa“ selbst, was die Zuhörer am 20.2. erwartet.
TrioBassaSitzend

Das Trio Bassa besteht aus Filomena Felley, Trude Mészár und Dina Kehl.


Gespielt werden 16 Miniaturen von Maurico Kagel (1931-2008), einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts für das zeitgenössische Musiktheater. Die Miniaturen stammen aus dem Werk „la trahison orale“ (der mündliche Verrat). Dieses handelt vom Teufel, von Hexen und anderen mystischen Gestalten.

 Klänge von unheimlich bis morgenhell

Den skurrilen Miniaturen werden kurze Sätze von Michael Kirsten (1662-1742) gegenüber gesetzt, ein eher unbekannter Komponist aus dem Barock-Zeitalter.

„Notturno“ heisst das Stück für Cello und Kontrabass von Rudolf Kelterborn (*1931), dem in Basel lebenden Komponisten. Kelterborns Nacht hat viele Seiten. Mal ist sie unheimlich und dunkel, mal hört man schon den Morgen kommen.
Zudem erklingt das Duo für Bratsche und Kontrabass „Memento“ von Sándor Veress (1907-1992), einem ungarischen Komponisten, der Ende des zweiten Weltkrieges in Bern Zuflucht fand und die Musikszene der Stadt bis zu seinem Tod stark prägte.
Der Eintritt ist frei. Aber ein Beitrag in die Kollekte wird gerne entgegengenommen.